Die Geschichte des Instituto Austriaco Guatemalteco

(2009 al 2015)

Die auf die 50-Jahr-Feier folgenden Jahre brachten eine Phase der Veränderungen und Erneuerungen in den verschiedensten Bereichen, unter denen besonders die Infrastruktur herausragt:

Im November 2010 wurde das alte Verwaltungsgebäude abgerissen und ein Neubau nach einem Entwurf des Architekten Adolfo Lau errichtet. In diesem befinden sich im Erdgeschoß die Büros der Schulverwaltung und im ersten Stock das Cafetorium genannte Schulcafé in einem großen Mehrzwecksaal. Die erste dort durchgeführte Veranstaltung war am 1. Oktober 2011 die Maturafeier der Österreichischen Schule Guatemala.
Zur offiziellen Einweihung am 28. Februar 2012 kamen u.a. DR. Alfred Längle, Vorsitzender der Österreichisch-Guatemaltekischen Kulturstiftung und Botschafter Österreichs in Mexiko; Magazin. Hanspeter Huber, Sektionschef des damaligen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur und gleichzeitig Stellvertretender Vorsitzender der Stiftung sowie der österreichische Honorarkonsul Dr. Manuel Cáceres.

Gleichzeitig begann man im November 2011 mit der Renovierung der Anlagen des Kindergartens, wobei zuerst das alte Wohngebäude des Direktors der Anfangsjahre, in welchem dann mehr als 25 Jahre lang der Bereich Kinder II seinen Betrieb hatte, abgerissen wurde. Im März 2011 ging mit der Eröffnung des neuen Kindergartens unter Anwesenheit von Mag. Hanspeter Huber offiziell die verdiente Direktorin Licda. María Eugenia Hernández Mejicano, die mehr als 30 Jahre lang in der Vorschulstufe beider Schulen erfolgreich gearbeitet und diese auch geleitet hatte, in Pension. Seit 2014 leitet Licda. Eugenia De la Peña de Forno diesen Schulzweig.

Ende 2016 wurde, bereits unter der Leitung des neuen Direktors, OStR. Magazin. Michael Peitler, das Auditorium der Schule Colegio Viena Guatemalteco gebaut und zum ersten Mal verwendet, welches bei seiner Eröffnung am 9. Februar 2016 den Namen Auditorium Friedrich Baaz erhielt. Der Anbau zeichnet sich durch seine vielseitige Verwendbarkeit für beide Schulen aus und weist ebenfalls einen Mehrzwecksaal auf.

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Im selben Jahr wurde in Anwesenheit von Dr.in Eva Hager, der österreichischen Botschafterin in Mexiko, und Mag. Hanspeter Huber ein besonderer Bereich eröffnet, der unter der Mithilfe des Elternvereins der Österreichischen Schule Guatemala errichtet worden war, nämlich der Ökopark Austriaco-Cayalá, dessen Ziel es ist, die Umgebung und Umwelt der Schule zu schützen und bewahren.

Ein Zeichen der Wertschätzung und Unterstützung, welche die Österreichische Schule nicht zuletzt wegen ihrer interkulturellen Aufgabe nicht nur in Guatemala immer wieder erfährt, sind die zweimaligen Besuche der österreichischen Unterrichtsministerin Dr.in Claudia Schmied in den Jahren 2009 und 2012, begleitet von Sektionschef Mag. Wolfgang Stelzmüller, wie auch die Besuche des Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer und der LandesschulratspräsidentInnen im Jahre 2009.

Im Jahr 2010 schlossen im Rahmen eines Spezialprogramms der Universität del Istmo die Lehrerinnen Lourdes López, Mónica Rosales, María Antonieta Galdámez und Maribel de Molina sowie Dir.in Mónica García de Gavarrete und Dir. Ramiro Barrientos Silva ihr Universitätsstudium als Magister der Erziehung ab. Außerdem absolvierten 12 Vorschullehrerinnen erfolgreich psychopädagogische Studien an der Universität Rafael Landívar, um auf diese Weise zur Steigerung des Unterrichtsniveaus beizutragen.

Auf pädagogischem Gebiet kommt es zu einer ständigen Innovation: Im Laufe der letzten Jahre wurde das Fach Informatik auf allen Stufen eingeführt, das Angebot einer “Offenen Aula” gestartet und vier Informatiksäle wurden zweckgerecht eingerichtet. Was die technologische Ausstattung betrifft sind alle Klassen mit einem Computer, Beamer und Internetanschluss für Unterrichtszwecke ausgestattet; schrittweise kam es zur Einführung von Tablets und Laptops ab der 5. Primariaklasse. Um dem technologischen Fortschritt gerecht zu werden, werden seit
2015 Informatiklehrer, aber auch andere in Kursen in der Verwendung von Google, Google Drive und Google Classroom zertifiziert, um die so erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen direkt in die tägliche Unterrichtsarbeit einfließen zu lassen.

Derzeit erhalten LehrerInnen wie auch Verwaltungspersonal Deutschunterricht mit dem Ziel einer Zertifikatsprüfung der Stufen A1 und A2 im Jahr 2019. Darüber hinaus werden seit 2011 bereits alle SchülerInnen der 3. und 6. Primariaklassen auf den Stufen A1 und B1 durch das Österreichische Sprachdiplom zertifiziert sowie die MaturantInnen seitauf der Stufe B2-C1 durch den Erwerb des Deutschen Sprachdiploms.

Seit 2009 werden unter der Leitung des jeweiligen Direktors und dem SQA-Beauftragten die Qualitätsprogramme PQM und SQA durchgeführt. Diese Programme sind für alle österreichischen Schulen im In- und Ausland verpflichtend.

Auf pädagogischem Gebiet ist besonders hervorzuheben, dass die MaturantInnen seit 2013 das offizielle österreichische Reifeprüfungszeugnis erhalten, das auf den vom österreichischen Unterrichtsministerium festgesetzten Richtlinien und Kompetenzen basiert.

Zwei Jahr später, also 2015, wurden die OberstufenlehrerInnen ausgebildet, um die SchülerInnen der letzten beiden Klassen als BetreuerInnen der neu vorgeschriebenen Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) begleiten zu können, die in einer der drei Sprachen unserer Schule mit einem Umfang von 40.000 bis 60.000
Zeichen zu verfassen ist. Diese Arbeit findet am Ende der letzten Klasse mit der Einreichung des Schlussberichts und der mündlichen Präsentation mit Fachdiskussion vor einem Prüfungsausschuss ihren Abschluss.

Aufgrund der genannten Anforderungen wurde unsere Bibliothek zwischen 2009 und 2017 mit allgemeinem Lern- und Hilfsmaterial, aber auch Büchern und anderen Fachpublikationen in den drei Sprachen sowie Medienmaterial (TV, LCD, DVD) verstärkt ausgestattet. Darüber hinaus erhielt die Bibliothek einen virtuellen Katalog und das interne Verwaltungsprogramm GLIFOS wurde auf den neuesten Stand gebracht. Dazu kam es zu einer Erneuerung und Erweiterung der Betriebssysteme für Informatik und Internet für SchülerInnen und FachlehrerInnen mit den zugehörigen Schulungen.

Die österreichischen wie auch guatemaltekischen Lehrerinnen und Lehrer vermitteln bei verschiedenen Veranstaltungen und Festen beider Länder, wie zum Beispiel beim Sporttag, dem Laternenfest, dem Maifest oder beim Musikalischen Abend die Sitten und Bräuche sowie Kulturen beider Länder. Außerdem engagieren sie sich bei Umwelt- und Sozialprojekten wie der Schildkrötenstation an der Pazifikküste und mehreren Landschulen im Rahmen des Hilfsvereins “Amigos”.

Darüber hinaus arbeitet die Österreichische Schule mit zahlreichen nationalen, zentralamerikanischen und internationalen Schulen zusammen und fördert den SchülerInnenaustausch mit Österreich und den USA. Auf sportlicher Ebene finden alle zwei Jahre die Zentralamerikanischen Spiele der Deutschen Schulen sowie unserer statt.

Die Jahre 2015 bis 2018 markiert ein Generationswechsel beim Personal der Direktion und in den Lehrkörpern: Ende 2015 wurden der langjährige Generaldirektor, HR Mag. Friedrich Baaz, sowie die Lehrerin Hilda Fabián de Barrientos (36 Jahre im Schuldienst) in den Ruhestand versetzt. Ende 2016 gingen die Leiterin der Psychopädagogischen Abteilung, Licda. Amparo de Martínez-Sobral und die Lehrerin Silvia Geronazzo de Zelada, beide mit 34 Dienstjahren, in Pension. Ende 2017 verließen die LehrerInnen Fabiola Borja (38 Dienstjahre), Arq.ta Luana María Quintana (24 Dienstjahre), Christel de Andrews (17 Dienstjahre) und Sergio Aguilar (27 Dienstjahre) die Schule; in der Verwaltung ging die Sekretärin des Lehrkörpers, Licda. Gladys Corpeño de Aguilar (30 Dienstjahre).

Seit 2016 leitet OStR. Magazin. Michael Peitler die Direktion der beiden Schulen; OStR. DR. Michael Ebner hat die Funktion des Stellvertreters inne; Licda. Mónica García de Gavarrete wurde als Technische Direktorin bestätigt; Lic. Ramiro Barrientos Silva blieb als Primariadirektor bis zu seiner Pensionierung Ende 2017 (32 Dienstjahre). Ihm folgten Licda. Mónica Ellis Rosales de Valencia als Primariadirektorin und Lic. Uriel Zavala als Verwaltungskoordinator nach; weiterhin leiten Licda. Eugenia De la Peña de Forno die Preprimaria und Licda. Dina Rivera die Verwaltung der Österreichischen Schule.

Dieses Team setzt sich, zusammen mit dem Lehrkörper und dem Verwaltungspersonal, mit allen seinen Kräften dafür ein, dass die Österreichische Schule Guatemala auch weiterhin eine wegweisende, innovative und dynamische Bildungseinrichtung bleibt, die mit interkulturellen Grundsätzen und Werten zukünftige Generationen ausbildet und erzieht.

Verfasser: (2009 bis 2017) 14. Februar 2018
Mag. Ramiro Barrientos Silva, HR Mag. Friedrich Baaz, OStR. Mag. Michael Peitler, Mag.a Dina Rivera.
Zusätzliche Quellen:
1. Jahrbücher der Österreichischen Schule Guatemala (2009-2017), 2. Interviews, 3. Schularchiv.
Übersetzung: Mag. Reinhold Brandl
 

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